29. März 2024 - 1 Kommentar

„Seasick“

25.08.2012

Die Nordsee zeigt sich uns von ihrer erbarmungslosen Seite. Fast ein Drittel der Crew wurde von der Seekrankheit dahingerafft, seit unser Schiff das offene Meer erreicht hat. Da helfen auch keine Reisetabletten. Wohin man schaut, sind die Leute grün um die Nase, liegen in ihren Kojen, starren auf den Horizont oder stehen gar mit der Tüte an der Reling.

Wer noch kann, der hilft fleißig bei allen anfallenden Arbeiten an Bord: Segel setzen, steuern, und nicht zu vergessen: die Happy Hour, deren wahre Bedeutung wir heute kennenlernen durften. So richtig happy war dabei vermutlich nur der Kapitän, der zuschauen konnte, wie vor seiner Kajüte die Bohlen an Deck geschrubbt wurden.

Wir befinden uns heute etwa auf Höhe von Texel und haben auch endlich die Segel gesetzt. Einige Mutige haben sogar die aufregende Aufgabe übernommen, bei starkem Wellengang und nur unter unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen (keine Sicherung beim Hochklettern!) auf die Yards zu klettern um die Segel loszubinden – Hut ab vor so viel Unerschrockenheit!Ansonsten heißt es für alle Teilnehmer regelmäßig Ausschau halten nach anderen Verkehrsteilnehmern. Auf dem Wasser hier ist eine Menge los. Vor allem Tanker, Containerschiffe und Ölbohrinseln tauchen immer wieder am Horizont auf.

Jeder darf mal steuern – volle Fahrt voraus!