Nachwirkungen
Der erste Morgen daheim: noch immer schwankt der Boden – die unvermeidbare „Landkrankheit“ ist ausgebrochen. So sehr hat die rauhe Nordsee uns durch die letzten sieben Tage geschaukelt, dass es jetzt gar nicht mehr aufhören will. Doch nicht nur die Natur unseres Gleichgewichtssinns ist es, die uns innerlich noch immer bewegt.
Hinter uns liegt eine unglaublich lehrreiche Zeit, die uns für viele Dinge des Lebens sensibler gemacht und uns im Umgang mit neuen Situationen gestärkt hat. Wir haben Menschen getroffen, die uns mit ihrer unvergleichlichen Art die Augen dafür geöffnet haben, was im Leben wirklich wichtig ist. Menschen, die ihr Schicksal mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit tragen und uns gezeigt haben, dass Optimismus der Schlüssel zu Vielem ist.
Da war zum Beispiel Max, Tetraspastiker und bei allen Dingen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen. Mit einer Auffassungsgabe, die ihresgleichen sucht, seinem liebenswerten Sinn für Humor und seiner Freude an allen Momenten dieser Reise ist es ihm gelungen, uns selbst in schwierigen Situationen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er hat es uns so leicht gemacht, Berührungsängste abzubauen und nicht nur zu verstehen, sondern zu fühlen, dass Inklusion ganz einfach sein kann.
Da war auch Tim, der die große und verantwortungsvolle Aufgabe übernommen hat, auf der Tenacious als „Buddy“ von Max nicht von dessen Seite zu weichen und ihm bei allen Dingen zu helfen, die für uns „Normalos“ so selbstverständlich von allein gehen. Tim hat uns bewiesen, dass wir auch in der heranwachsenden Generation auf Menschen treffen können, die sich bis an ihre Grenzen für andere einsetzen. Ein junger Mann, vor dem wir nur eines tun können: Ehrfürchtig den Hut ziehen.
Da war außerdem Marvin, der seine Bedenken überwunden hat und mutig auf den Mast geklettert ist, der uns trotz fremdsprachlicher Barrieren zuverlässig im Küchendienst versorgt hat, ohne mit der Wimper zu zucken – und der damit so sehr über sich hinaus gewachsen ist.
Da waren Hasnia und Florence, beide 16 Jahre, die ihrem Alter entsprechend am Anfang so skeptisch und verdrossen und am Ende so offen für alle Herausforderungen waren, die ihnen unterwegs begegnet sind. An diesem Projekt sind sie dem erwachsen-sein einen gewaltigen Schritt näher gekommen.
Da war auch Henrik, der uns mit seiner Geschichte bewegt hat: Ihm wurde bei einer schweren Operation am Kopf ein Tumor aus dem Gehirn entfernt . Henrik hat uns mit seinem Wissen über das Segeln und die Seefahrt so sehr beeindruckt und uns gezeigt, dass sein Gedächtnis hundertmal besser ist als unseres. An dieser Stelle: Danke Henrik, für unseren Gruppesieg beim Quiz, den wir ohne dich nicht geholt hätten!
Da waren Luzie, Detlef, Jürgen, Cory, Marcel und Otto, die bei allen Aufgaben so viel Einsatz gezeigt haben, dass man ihre Beeinträchtigung beinahe vergaß.
Und da waren all die anderen jungen und noch jüngeren Menschen, die mit ihrer Anwesenheit aus einer „Challenge“ ein gemeinsames Erlebnis der Extraklasse gemacht haben.
Und last – but absolutely not least – war da Peter. Peter ist einer jener Menschen, die man im Leben nicht wieder vergisst und von denen es auf der Welt viel mehr geben sollte. Er hat uns geleitet und gelotst, uns während der langen Nachtschichten unterhalten, hatte jederzeit und für jeden ein offenes Ohr und er hat besonders Tim und Max tatkräftig unterstützt. Und bei allem hat er niemals vergessen zu lachen. Vielleicht konnten wir alle von ihm am meisten lernen.
Liebe Freunde,
das Erlebnis wirkt auch bei mir nach unter
http://mueboe.de/index.php/der-privatier/tagebuch/281-segel-und-mannschaftserlebnis
Danke an Euch alle, die ich mit Euch 6 Tage erleben durfte!
Detlef
War ne richtig geile Reise. Hatte viel Spaß und werd die Tage an Bord nie vergessen. Hat aufjedenfall Wiederholungsbedarf 🙂
Danke an Alle für diese aufregende Zeit
So was „Geiles“ darf nicht einmalig bleiben. Ich wird mein Bestes geben, dieses Ereignis mindesten noch einmal zu organisieren. Es wäre natürlich super sowas als Dauer-Event einzuführen. Vielleicht bin ich ein Fantast, aber eines muss uns diese Fahrt gezeigt haben „Gemeinsam sind wir stark“ und wenn wir es wollen, können wir alles schaffen.